Über uns
Jede Solawi hat ihren eigenen Charakter und auch die Solawi Vlotho zeichnet sich durch manche Besonderheit aus. Da ist zum Beispiel ihre einzigartige Lage. Alle Ackerflächen liegen eingebettet in die Streuobstwiesen- und Heckenlandschaft eines Landschaftsschutzgebietes. Hier muss man nicht befürchten, dass Pestizide und andere Schadstoffe von konventionell betriebenen Höfen ihren Niederschlag auf dem Biogemüse finden. Auch der Boden selbst ist absolut schadstofffrei. Mehr als zehn Jahre lang hat Gärtner Lothar Warner die Ackerflächen für den Gemüseanbau vorbereitet. Unterschiedliche Zwischenfrüchte wie Kleegrasmischungen oder Leguminosen wurden angepflanzt und später wieder untergepflügt, um den Nährstoff- und Humusgehalt des eher kargen Bodens auf dem Winterberg zu erhöhen. Auch heute zählt die strikte Beachtung von sinnvollen Fruchtfolgen zu den Grundsätzen, nach denen Warner arbeitet.

Wenn man einen luftigen, lockeren und doch wasserspeichernden Boden erhalten will, muss man zudem das Thema Verdichtung im Auge behalten. Mit besonderem Blick auf diese weltweit akute Problematik werden bei der Solawi Vlotho möglichst viele Arbeiten ohne Maschinen verrichtet. Die beiden Schlepper, die trotz allem im Einsatz sind (manches wäre sonst einfach nicht zu schaffen), sind extra klein und leicht. Einen heutzutage ungewohnten Anblick bieten auch die Anbauflächen selbst. Ganz im Gegensatz zur üblichen Monokultur finden sich hier Reihen von unterschiedlichen Gemüsesorten auf den Äckern, ergänzt durch Blühstreifen. Was das Düngen angeht, ist der zertifizierte Biolandbetrieb sogar noch strenger mit sich selbst als der übergeordnete Verband fordert. Man setzt vor allem auf das Mulchen und die bodenstärkende Fruchtfolge. Einzig etwas Mist aus der Rinderhaltung kommt als organischer Dünger dazu.
Warners Philosophie lautet: »Ich möchte nicht nur gesundes Gemüse anbauen, sondern auch einen Lebensraum für Vögel, Säugetiere, Insekten und Kräuter bieten. Denn ich beobachte mit Sorge, wie rücksichtslos die Menschen diese Mitwesen immer mehr verdrängen.Vielleicht wird es eines Tages für das Überleben der Menschen wichtig, dass es noch solche intakten Biotope gibt, damit sich die Natur von dort aus regenerieren kann.« Derzeit werden gut 60 Haushalte mit Warners Gemüse versorgt. Es ist noch Luft nach oben. Der Gärtner schätzt, dass seine Flächen wohl 100 Familien ernähren könnten.